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Der Erbauer, Wilhelm Oeding, war passionierter Kunstsammler. Haus und Garten wurden nicht zuletzt im Hinblick auf die Aufnahme seiner wachsenden Skulpturensammlung geplant. Ein großer Teil dieser Sammlung ist noch heute erhalten und nach aufwändiger Restaurierung wieder in das Gartendenkmal integriert. Einige Beispiele finden sich auf dieser Seite.



Über der weit auskragenden Attika mit Zahngesims befindet sich eine umlaufende Ballustade, die wasserseitig durch Ballustersegmente unterbrochen wird. Auf der Ballustrade erheben sich auf der Vorderseite 6 Putti und auf der Wasserseite 6 Gewandfiguren und 2 skulpturale Vasen.



Auf der Hauptterrasse finden sich links und rechts des Mittelrisaliten die beiden bedeutsamsten Skulpturen des Grundstücks. Es handelt sich um 230 bis 250 Jahre alte Darstellungen der Stärke und Mut verkörpernden Thekla mit einem Löwen und der Sanftmut symbolisierenden Agnes mit einem Lamm. Beide der 2,60 Meter große Figuren sind dem süddeutschen Barock zuzuord-nen und wurden aus grünlichem Schilfsandstein gehauen, wahrscheinlich in Unterfranken. Die fein gehiebte und geschliffene Oberfläche ist insbesondere im Bereich der geschwungenen Gewänder eindrucksvoll. Der Detaillierungs-grad läßt auf die ursprüngliche Verwendung in mittlerer Höhe einer Kirchen-fassade schließen. Dank einer nicht sichtbaren Hochdruck-Tränkung mit Akrylharz und einer aufwändigen Restaurierung, können die Skulpturen wieder dauerhaft der Witterung ausgesetzt und an ihrem angestammten Platz gezeigt werden.  



Auf der Hauptterrasse finden sich 3 weitere in klassizistischer Manier gearbeitete, etwa 100 Jahre alte Skulpturen aus Italien. Die 1,80 Meter großen Figuren stehen auf Sockeln aus Schaumkalk, die mit Wappen verziert sind. Bei der hier gezeigten weiblichen Statue mit Gewand handelt es sich um Flora, die römische Göttin der Blumen. Zur rechten Seite steht ein aufblickender Putto, in beiden Händen befinden sich florale Elemente. Die Figur der Diana, römische Göttin der Jagd, zeigt zur linken Seite einen Jagdhund. Die linke Hand entzieht dem Köcher einen Pfeil. Die dritte weibliche Figur zeigt eine "Allegorie des Sommers". Zur linken Seite hockt ein aufblickender Putto, in der rechten Hand trägt sie eine Sichel. Der rechte Arm umfasst ein Bündel Ähren. Die insgesamt 5 Skulpturen tragen zur besonderen Stimmung der Hauptterrasse entscheidend bei. 



Auch die nach eimem Entwurf von Schinkel gefertigte Gartenbank auf der Hauptterrasse gehört zum historischen Ensemble. Zwei Seitenwangen bestehen jeweils aus der Darstellung eines sitzenden Löwen. In einem Viertelkreis angeordnet, verbindet eine dreiteilige Sitzfläche diese Seitenwangen. Zwei weitere Stützen weisen an ihrer Vorderseite ein Akantusblatt aufweisen, das sich an ein Karnis anlegt. Die 150 Jahre alte Bank ist in klassizistischem Stil aus dichtem Kalksandstein gearbeitet.



Spiegelbildliche Wächter-Putten mit Schutzschilden, die reliefartige Löwen-darstellungen zeigen, auf pfaunenbewehrten Postamenten flankieren den Übergang von den Hauptterrassen zum Weg Richtung Teehaus und unteren  
Garten. Diese etwa 100 Jahre alten Figuren unbekannter Provinienz aus Schaumkalk weisen eine fein gehiebte, größtenteils geraspelte und geschliff-ene Oberfläche auf. Beide Köpfe sind seit Kriegsende verschollen. 



Die Skulptur eines sitzenden Buddha im Stil des Borobodur-Tempel ist in
einer besonders ruhig gelegenen Nische am Fuß des Teehauses platziert. Diese in mehreren Versionen der ursprünglichen Planung von Wiepking-Jürgensmann an unterschiedlichen Stellen in Nähe des Teehauses vorgesehe aber seinerzeit nicht realisierte Skulptur wurde später hinzugefügt.



Im flachen Bereich des an die untere Terrasse angrenzenden Teichs findet sich eine Wassermanndarstellung aus rotem Rhein-Main-Sandstein, die auf einer schmalen Plinthe kniet. Der Unterkörper ist geschuppt und zu einem Fischschwanz ausformuliert. Der nackte Oberkörper setzt sich zum Unter-körper durch einen ornamentierten Gürtel ab. Der männliche Kopf mit langen, lockigen Haaren ist  zurückgeneigt, um die Funktion als Wasserspeiers zu ermöglichen. Diese 350 Jahre alte, 90 Zentimeter hohe, bedeutsame Skulptur ist der italienischen Renaissance zuzuordnen.

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